Hessen braucht ein Zentrum für digitale Bildung als Problemlöser

Bild: Angelika Aschenbach

Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag fordert ein „Zentrum für digitale Bildung“, um Schülerinnen und Schüler besser auf die digitale Zukunft vorzubereiten. Dazu erklärt die stellvertretende bildungspolitische Sprecherin, Kerstin Geis:

„Bei der Digitalisierung wird sichtbar, dass viele Köche den Brei verderben. Verschiedene Aufgaben werden auf Ministerien und Behörden verteilt oder komplett abgeschoben, vor allem auf Schulträger und Schule, statt Sachverstand und Kompetenzen in einem Zentrum zu bündeln. Die Schülerinnen und Schüler sind die Leidtragenden, die dringend eine Lösung für das Problem brauchen. Mit der heute angekündigten ‚Task-Force‘ DigitalPakt sollen jetzt temporär die Probleme kaschiert werden. Das wird nicht funktionieren. Die Digitalisierung der Schulen bleibt eine Daueraufgabe.“

Die W-LAN Anbindung von Schulen schreite trotz eines Digitalministeriums nur gemächlich voran und dazu geselle sich ein Kultusminister, der den Digitalisierungsschub nur wortreich beobachte und begleite, aber nicht selbst handele und zudem kaum Landesmittel in die Hand nehme.

„Wenn wir Schülerinnen und Schüler auf die Zukunft in einer digitalen Welt vorbereiten und den durch DigitalPakt und Pandemie eingetretenen Schub nicht verpuffen lassen wollen, dann brauchen wir einen Masterplan sowie eine zentrale Einrichtung, die den digitalen Wandel im Bildungssystem analysiert, Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung bündelt und fachliche, technische und pädagogische Kompetenzen vermittelt. Mit runden Tischen und Abteilungsgesprächen oder einer Task Force erreichen wir Schulen und Schulträger nicht.“

Die Situation an den Schulen sei derzeit zudem völlig unterschiedlich. Es bestünden eklatante Unterschiede beim digitalen Lehren und Lernen, dabei dürfe es nicht davon abhängen, ob ein Kind eine digitale Vorreiter-Schule, eine digital orientierte Schule, eine Durchschnittschule oder eine Nachzügler-Schule besuche. Änderungen verspräche ein „Zentrum für digitale Bildung“. Zu den Aufgaben müssten Auf- und Ausbau der notwendigen technischen Infrastruktur, die Entwicklung eines Landesmedienkonzepts, die Entwicklung effektiver digitaler Unterrichtsszenarien, Aus- und Weiterbildung des technischen und pädagogischen Personals sowie die Begleitforschung zur kontinuierlichen Verbesserung der Bildung in einer digitalen Welt gehören.

„Wir wollen, dass alle Schülerinnen und Schüler digitale Kompetenzen erlangen, um gleichberechtigt ins Berufsleben einsteigen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Wir wollen, dass es keine Spaltung gibt, nur weil Lehrkräfte überfordert sind, Lernkonzepte oder Geräte fehlen. Ein Zentrum für digitale Bildung kann der Problemlöser werden“, so Geis.