Der Unterbezirksvorstand der SPD Marburg-Biedenkopf fordert in einer Resolution die demokratischen Landtagsfraktionen auf, keinen Neuzuschnitt der Landtagswahlkreise 12 und 13 vorzunehmen. Der Gesetzentwurf der durch CDU, Grüne und FDP im hessischen Landtag eingebracht wurde, sieht die Neuzuordnung der Gemeinde Wohratal und der Stadt Rauschenberg vom Wahlkreis 13 zum Wahlkreis 12 vor. Damit würden Wohratal und Rauschenberg nicht mehr mit den Ostkreis-Städten Kirchhain, Stadtallendorf, Neustadt und Amöneburg sowie der Universitätsstadt Marburg zum Wahlkreis 13 gehören, sondern in den Wahlkreis 12 wechseln. Dieser umfasst das Hinterland, die Nordkreis-Kommunen sowie die Südkreis-Gemeinden.
Dieter Engel, Mitglied im Unterbezirksvorstand und Wohrataler Gemeindevertreter, erläutert: „Es gibt keine gewachsenen Beziehungen zu den Kommunen im Wahlkreis 12. Ob beim Schulangebot, dem öffentlichen Nahverkehr oder den Einkaufsmöglichkeiten, der Fixpunkt für beide Kommunen ist und bleibt der Ostkreis.“
Der Unterbezirksvorsitzende Sören Bartol fügte hinzu: „Das Landtagswahlgesetz besagt ganz klar, dass ein Neuzuschnitt erst dann erforderlich wird, wenn eine Abweichung der Bevölkerungszahl in einem Wahlkreis von mehr als 25% vom Durchschnitt vorliegt. Das ist in unserem Fall mit einer Abweichung von 23,4% nicht gegeben. Ein unmittelbarer Handlungsbedarf besteht also nicht“.
Man unterstütze daher die verabschiedeten Resolutionen aus dem Rauschenberger Stadtparlament und der Wohrataler Gemeindevertretung, so Bartol. Außerdem werde man darauf drängen, in der nun folgenden Anhörung im hessischen Landtag entsprechend Stellung zu beziehen.