Raus aus dem Lockdown: Kreistag beschließt Unterstützung für Jugendarbeit der Vereine und Verbände

Sebastian Sack, Philipp Hesse (r.) Bild: Patricia Grähling

Wie können Kinder und Jugendliche nach dem Lockdown wieder in die Jugendarbeit zurückgeholt werden? Wie kann ihnen nach mehr als einem Jahr mit Corona und mit fehlenden Kontakten die Rückkehr in den „normalen“ Alltag erleichtert werden? Wie können sie wieder sorgenfrei in der Gruppe ihren Hobbys nachgehen? Die Kreis-Koalition aus SPD und CDU hat dazu einen Antrag in die jüngste Sitzung des Kreistags eingebracht –der mit großer Mehrheit verabschiedet wurde. Kinder und Jugendliche sind vom Lockdown besonders hart getroffen: Monatelange Schulschließungen, kaum Freizeitangebote, fehlende Kontakte zu Freundinnen und Freunden. „Gerade in dem Alter fühlt sich der Lockdown sehr lang und hart an.

Kinder und Jugendliche verzichten auf viele wichtige Ereignisse in ihrem Leben –sei es der Abschlussball, die Klassenfahrt oder der Sport in der Gemeinschaft –und zeigen damit große Solidarität mit älteren und gefährdeteren Gruppen“, sagt Philipp Hesse, Sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Kreistag. „Wir sind nun als Gesellschaft gefragt, die jungen Menschen aus dem Lockdown zu holen –viele von ihnen benötigen dabei vielleicht keine Unterstützung, weil sie nur darauf warten, dass die Vereinsarbeit wieder anfängt. Andere brauchen aber auch eine behutsame Ansprache“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Werner Hesse.

„Es wird immer nur darüber gesprochen, wie die Schülerinnen und Schüler die Lücken im Unterricht aufholen können. Diese Schülerinnen und Schüler haben aber nicht nur Unterricht verpasst. Es sind junge Menschen, Kinder und Jugendliche, deren Lebenswelt sich durch Corona sehr stark verändert hat“, so SPD-Kreistagsabgeordneter Sebastian Sack, der den Antrag für die Kreis-Koalition eingebracht hat. Einen wichtigen Baustein zur Prävention, zur Entwicklung der jungen Menschen und zu ihrer Unterstützung leisten die Jugendverbände und die Vereine im Kreis mit ihrer Jugendarbeit. „Deshalb müssen gerade Jugendarbeit, Schulsozialarbeit und Jugendverbände nun die Unterstützung des Landkreises und der Politik erhalten, damit sie ihre Arbeit neu aufnehmen und die Kinder und Jugendlichen bei der Rückkehr in ihre Normalität unterstützen können“, betont Sebastian Sack.

„Ich freue mich, dass die Politik die Jugendarbeit im Landkreis mit diesem Antrag stärkt und unterstützt“, sagt Landrätin Kirsten Fründt. „Es gibt Beratungsbedarf seitens der Verbände, die schon mit der Jugendförderung des Kreises in engem Kontakt stehen. Mit dem Beschluss zeigen wir, dass Politik und Verwaltung geschlossen hinter den Verbänden stehen und die Jugendarbeit konsequent unterstützen werden.“

Und das sieht der Antrag vor:

In Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring (KJR) und dem Kreisjugendparlament (KJP) wird der Landkreis über die Ehrenamtsförderung und die Jugendförderung die Jugendverbände und die Jugendarbeit beim Neustart ihrer Arbeit konsequent unterstützen. Dazu werden Workshops und individuelle Beratungen angeboten. Schwerpunkte liegen in der psychosozialen Gesundheit der Kinder und Jugendlichen, in der Mitgliederrückgewinnung und auf kooperativen und vertrauensbildenden Maßnahmen. „Viele Kinder und Jugendliche hatten im vergangenen Jahr nur wenig Kontakte. Manche von ihnen müssen neu motiviert werden, sich wieder ihrem Verein anzuschließen. Manche müssen auch neu lernen, sich in der Gruppe zu bewegen und Nähe wieder zuzulassen und sich so wieder individuell entfalten zu können“, so Sebastian Sack abschließend.

Der Kreistag hat den Antrag einstimmig beschlossen.