Arbeitskreis Soziales besucht den „LADEN“ in Gladenbach

Es gibt einen Bedarf an gut erhaltener Kleidung zum kleinen Preis. Mit dieser Prämisse hat sich das Diakonische Werk Marburg-Biedenkopf am Projekt DRIN der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau und der Diakonie beteiligt. Schwerpunkt des Projektes ist es praxisorientierte Aktivitäten anzustoßen durch eine finanzielle Förderung im sozialen Bereich.

Der Arbeitskreis Soziales der SPD-Kreistagsfraktion besuchte den LADEN in Gladenbach, um sich ein Bild von diesem wichtigen sozialen Angebot zu verschaffen. Die Leiterin, Diplom-Sozialpädagogin Agnes Protz vom Diakonischen Werk, informierte bei dem Rundgang und dem anschließenden Gespräch, dass das gesamte Angebot des Ladens aus gespendeter, gebrauchter Kleidung besteht,  die zu einem erschwinglichen Preis verkauft wird. Die Preisliste der geprüften Ware ist beeindruckend: Eine Winterjacke kostet 8,– €, ein Anzug 10,– €, ein Pullover 4,–€, eine Bluse 3,–€, ein Mantel 14, €. .Das umfangreiche Kleidungsangebot wird vor allem von Kunden mit nachgewiesener Bedürftigkeit genutzt und diese erhalten alle Waren zum halben Preis. Aber auch andere Kunden sind willkommen.

Die Arbeit im Laden wird fast ausschließlich von ehrenamtlichen Kräften getragen. Kommen Sachspenden wird jedes Stück zunächst überprüft, ob es sich für den Verkauf eignet. Kaputte oder verwaschene Teile werden aussortiert und an Hilfsorganisationen weitergegeben. Über 40 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um den Laden, packen aus, räumen Regale ein, verkaufen, dekorieren das Schaufenster und beraten beim Einkauf.

Ulrich Kling-Böhm, Diakoniepfarrer und Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Marburg-Biedenkopf wies bei seiner Bewertung des Projektes darauf hin, dass mit der Möglichkeit gute Kleidung zu erhalten, besonders eine Hilfe für bedürftige Menschen geschaffen worden ist. Erfreulich sei in diesem Zusammenhang auch, dass die evangelische Kirchengemeinde Gladenbach die Arbeit des Ladens durch Aktionen und finanzielle Hilfen unterstützt.

Die Mitglieder des Arbeitskreises zeigten sich beeindruckt, dass der Laden mit seinen über 200 Quadratmetern nicht nur zum gemütlichen Stöbern einlädt, sondern auch eine Café-Ecke, in der Kunden verweilen können, anbietet. Geöffnet ist der Laden dienstags und mittwochs von 10 bis 13 Uhr sowie donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr.

Eine Besonderheit ist auch, dass zweimal im Monat ein kostenfreier Reparaturdienst, ebenfalls auf ehrenamtlicher Basis, angeboten wird.  „Die Idee passt gut zum Konzept des Ladens“, erklärt Agnes Protz, denn auch beim Verkauf gut erhaltener Kleidung stehen soziale Beweggründe und Umweltschutzgedanken dicht nebeneinander. Schließlich ist der Laden auch ein Treffpunkt für Beratungsarbeit.

Helmut Kretz, Fachbereichsleiter des Diakonischen Werkes, wies darauf hin, dass es nach Beendigung der finanziellen Förderung aus dem Projekt DRIN nun darum gehe, die Zukunft des LADENS nachhaltig zu sichern. Angedacht ist die Akzeptanz des LADENS durch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zu steigern. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit mit weiteren Trägern angestrebt werden.

Den hohen Stellenwert der Einrichtung, in die zudem ein niederschwelliges Angebot für Beratungsarbeit des Diaklonischen Werkes integriert ist, stellte der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Werner Hesse, heraus. In diesem Projekt werde vorbildlich moderne soziale Arbeit angeboten und dabei auch das Ziel einer aktiven Armutsbekämpfung in vorbildlicher Weise umgesetzt.