
Vor wenigen Tagen postete ich ein Foto von mir bei einer Einsatzübung anlässlich des 90jährigen Jubiläums meiner Heimatfeuerwehr in Momberg bei einem Sozialen Netzwerk. Eine Kirchhainer Bekannte schrieb daraufhin erfreut und stolz, dass ihr kleines Kind sehr genau wisse, wie man im Notfall einen Notruf absetzt und was man beachten müsse.
Nun da freut sich natürlich das Herz des Feuerwehrmanns Sack, aber weshalb erzähle ich ihnen das? Nun dieser beiläufige Kommentar einer jungen Mutter macht deutlich und führt uns vor Augen, wie gut die Brandschutzfrüherziehung in unserem Landkreis im Vorschulalter funktioniert und auch wie wichtig diese ist!
Denn woher weiß ein kleines Kind im Vorschulalter, wie man vorsichtig eine Kerze anzündet und das ausschließlich unter der Aufsicht der Eltern? Wieso weiß ein Kind, wie man bei einem Brand reagiert? Woher weiß ein Kind, wie man einen Notfall erkennt und was man bei einem solchen tun muss? Wieso kann ein solches Kind ihnen sehr genau sagen, wie man dann einen Notruf absetzt, und was man dabei beachten muss? – Egal ob es aus Momberg kommt oder Marburg, aus Dautphe oder Biedenkopf – Nun das liegt ganz einfach daran, dass im gesamten Landkreis Marburg-Biedenkopf Feuerwehrfrauen- und Männer unter der Leitung, Ausbildung und Koordination einer sehr engagierten Kreisbrandmeisterin sich freinehmen, oftmals eigens einen Tag Urlaub eintragen, um in Kindergärten und sofern machbar in Grundschulen unseres Landkreises den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Feuer zu lehren, ihnen die notwendigen Basics zu erklären, wie man einen Notfall erkennt und in solch einem handelt.
Dafür sei an dieser Stelle einmal sehr deutlich Dank gesagt!
Ohne deren unermüdlichen Einsatz wäre dies keineswegs möglich und leistbar!
Allerdings müssen wir uns dabei auch vor Augen führen, dass wir hier nicht über eine freiwillige Leistung der Kommune, ein Zuckerl für die Kinder reden, sondern wir sprechen über eine zentrale Pflichtaufgabe der Kommunen und des Kreises Brandschutzerziehung und Aufklärung zu leisten und dabei hat der Landkreis nach § 4 Abs. 1 Nr. 2 des HBKG die Aufgabe diesen in den Gemeinden des Landkreises zu planen und zu fördern!
Wir sprechen hier ganz konkret von der Unterstützung der Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung durch die Kommunen im Hinblick auf die Schulung und Ausbildung von Multiplikatoren, in den Bereichen Kindertagesstätten, Alten- und Pflegeheimen der Kommunen und ggf. öffentlichen Einrichtungen; zum anderen die Planung und Organisation der Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung in kreiseigenen Einrichtungen (insbesondere Schulen).
Hierzu zählt sowohl die Aus- und Weiterbildung von Multiplikatoren, als auch die Erstellung eines kreiseigenen Konzeptes.
Aber meine Damen und Herren, sie merken es bereits an der Länge der Aufzählungen, auch die unermüdliche ehrenamtliche Arbeit unserer Feuerwehrleute kommt hier leider an ihre Grenzen.
Die konzeptionelle Entwicklung in den Bereich der weiterführenden Schulen oder Einrichtungen der Altenhilfe und damit des Ausbaus und der Erfüllung der genannten Pflichtaufgabe des HBKG ist mit ehrenamtlichen Mitteln als auch den vorhandenen Personalkapazitäten des Fachbereichs kaum mehr zu leisten!
Dies konstatiert nicht nur der Bedarfs- und Entwicklungsplan des Landkreises von 2012, sondern auch die dafür zuständige Abteilung des RP Gießen in einem Kommentar im Mai jenen Jahres. (Auf die Dokumente wird im Antrag verwiesen).Wir können und wir wollen es uns nicht erlauben in diesem zentralen Punkt, auch einem zentralen Punkt von Sicherheit unserer Gesellschaft einen Mangel nicht anzupacken.
Denn gerade durch den demographischen Wandel ist besonders ein Ausbau der Brandschutzaufklärung im Bereich der Seniorinnen und Senioren unabdingbar.
Die Erstellung von Konzepten im Bereich der Seniorinnen und Senioren und der weiterführenden Schulen sowie deren fachkundige Begleitung ist ein wichtiger Bestandteil umfassender Präventionsarbeit und eine notwendige Unterstützung und Entlastung der zahlreichen Ehrenamtlichen vor Ort!
Daher möchten wir den Kreisausschuss beauftragen die finanziellen Mittel des Demographieprojekts in diese zentrale Aufgabe des Landkreises zu investieren.
Wir möchten den Kreisausschuss beauftragen die Ehrenamtlichen vor Ort mit diesen Mitteln zu entlasten und zu unterstützen, die konzeptionelle Arbeit für Brandschutzaufklärung und Brandschutzerziehung im Bereich der Schulen und Kindertagesstätten auszubauen und gerade auch im Bereich der Seniorinnen und Senioren auszuweiten, konzeptionell voran zu bringen und die dringend benötige regelmäßige Beratung aller Einrichtungen zu koordinieren und auszubauen.
Und darum bitten wir Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, unserem Antrag und damit unserem Ansinnen dem Auftrag des HBKG Rechnung zu tragen und für die Arbeit der Brandschutzaufklärung in unserer Kreisgesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes im Großen und im Kleinen Sorge zu tragen!
Daher schon jetzt: Vielen Dank für ihre Unterstützung!