Die Beantwortung der Großen Anfrage der SPD-Fraktion zeigt mit einer großen Deutlichkeit, in welch starkem Maße sich die Medienzentren des Landkreises in Kirchhain und Biedenkopf unter dem Einfluss der modernen Technologien verändert haben und sich weiterhin verändern müssen.
Die SPD im Kreistag fordert, dass die digitalen Medien und ihre besonderen Chan-cen für das Lernen verstärkt in den Mittelpunkt der Medienarbeit an den Schulen gerückt werden. Nach unserer Auffassung brauchen wir diese Medien, um an den Schulen modernste Lerninfrastruktur anbieten zu können.
Der Bericht des Kreisausschusses zeigt aber durchaus, dass es einen Nachholbe-darf gibt. So stehen in den Medienzentren noch 4000 VHS-Medien zur Verfügung in einer Zeit, in der die Medien auf modernen Trägersystemen (DVD) benötigt werden, bzw. zum Download bereitstehen müssen. VHS-Kassetten werden im Unterricht kaum noch benötigt, sie gelten gemeinhin als veraltet und vor allen Dingen auch die Inhalte der Medien, die auf VHS zur Verfügung stehen, dürften veraltet sein.
Dem Wandel in der Aufgabenstruktur wird Rechnung getragen dadurch, dass für immer mehr Onlinemedien Lizenzen angekauft werden, damit ein Download stattfinden kann. Dies wiederum stellt aber das immer noch bestehende umständliche und zeitraubende Ausleihsystem in Frage.
Ein anderes Thema ist die notwendige Weiterbildung und Fortbildung im Bereich der Medienwirkung und Mediennutzung. Der Bericht weist auf eine Techniklastigkeit hin bei der Vermittlung medialer Kompetenzen und auf eine Konzentration didaktischer Überlegungen. Gerade die rasante Entwicklung in der Mediennutzung braucht eine Fort- und Weiterbildung über die grundlegenden Fragen der Medienwirkung und die Vermittlung einer sozialen Medienkompetenz.
Der Bericht zeigt auf, dass eine große Anzahl von Schulen inzwischen selbst über eigene Mediatheken verfügen. Eine intensive Vernetzung und Stärkung dieser schulischen Einrichtungen ist nötig, nicht nur deshalb, weil sowohl Schülerinnen und Schüler als auch den Lehrkräften Medien vor Ort zur Verfügung stehen. So ergibt sich die Aufgabe für die Medienzentren, die Mediatheken in den Schulen zu fördern und zu unterstützen. Die Personal- und Sachkosten des Landkreises für die beiden Medienzentren belaufen sich auf 123.000,– , worin 32.000,– enthalten sind, die der Landkreis an das Land Hessen für Beschaffung audio-visueller Hilfsmittel und Softwarelizenzen zahlen muss. Die Mediatheken werden mit 75.000,– aus Kreismitteln gefördert. Es wird angesichts der aktuellen Entwicklungen zu prüfen sein, inwieweit eine Mittelumschichtung auf die Förderung der schulischen Mediatheken als Zukunftsaufgabe erfolgen muss.
Detlef Ruffert