Sozialfähigkeit ist das A und O – SPD-Fraktion in der Hilda-Heinemann-Schule

Im Rahmen ihrer Besuche „Fraktion vor Ort“ besuchte der Arbeitskreis Schule und Kultur der SPD-Kreistagsfraktion die Hilda-Heinemann-Schule in Hommertshausen. Schulleiter Rolf Müller und Konrektorin Astrid Jähde stellten die Schule vor, an der 78 Schüler in 11 Klassen unterrichtet werden. Die Hilda-Heinemann-Schule ist eine Förderschule mit den Schwerpunkten geistige, motorische und sozial-emotionale Entwicklung. Ziel ist die Vorbereitung auf eine größtmögliche Teilhabe am Leben in der Gesellschaft. „Die Sozialfähigkeit ist das A und O“, so die Schulleitung.

Die Hilda-Heinemann-Schule bietet den Schülern viel. Sie ist eine Ganztagsschule, die die Schüler im Schnitt 12 Jahre besuchen. Das Mittagessen wird in Eigenregie gekocht. Die Akzeptanz durch die Eltern ist durch die Verlässlichkeit und die Förderung sehr hoch. Es wird viel differenziert, um die individuelle Bildungsfähigkeit der Schüler zu fördern. Das könne die heutige Regelschule nicht bieten, sagte Schulleiter Müller. Insofern sei die Hilda-Heinemann-Schule die inklusivste Schule, die es gebe.

Zum Thema Inklusion schloss sich eine ausführliche Diskussion an. Damit sind die gleichberechtigte Teilhabe von körperlich oder geistig beeinträchtigten Menschen am gesellschaftlichen Leben und das Recht auf gemeinsame Erziehung gemeint. Dieses Ziel sei wünschenswert, sagte Klaus Weber vom Kreisausschuss, nur der Weg dahin schwer. Denn das ganze Bildungssystem müsse neu strukturiert werden, Schulen umgebaut und besser ausgestattet, Lehrer fortgebildet und vor allem viel Geld investiert werden. Kleinere Klassen und intensive Betreuung durch Fachkräfte in den Regelschulen seien weitere Voraussetzungen. Das bloße Nachbeten der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen von 2009 helfe nicht weiter und die Diskussion werde seiner Meinung nach zu oberflächlich geführt.

Erforderlich wäre eine Wende in der Schulpolitik, meinte Arbeitskreisvorsitzender Joachim Ciliox. Die Kultusminister gäben sich nach seinem Eindruck zunächst damit Zeit. Während einige schon die Abschaffung der Förderschulen sehen, winken andere ganz ab. Wichtig sei ihm, dass das Ziel Teilhabe nicht verloren gehe und dafür stünden Kollegien, wie das an der Hilda-Heinemann-Schule, die sowohl Integration wie auch Differenzierung offen gegenüber stünden.