SPD-Kreistagsfraktion besucht KreisJobCenter

SPD-Kreistagsfraktion besucht KreisJobCenter
SPD-Kreistagsfraktion zu Besuch im KreisJobCenter

Ein wichtiger Baustein in diesem Konzept ist die Jobakademie, in welcher Kunden angeleitet werden, sich erfolgreich um eine Stelle zu bemühen, sich weiter qualifizieren können und Hilfsmittel an die Hand bekommen. Die Erfolgsquote bestätigt den Ansatz. Immerhin konnten 50 – 60% der Absolventen in ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden.
Standorte der Job-Akademie befinden sich in Marburg, Stadtallendorf und Biedenkopf.

Anhand verschiedener vergleichender Statistiken konnte Frau Martin die gute Arbeit des KJC demonstrieren. Sie wies darauf hin, dass sowohl Kreisjobcenter als auch Arbeitsgemeinschaften (ArGe) vergleichbar gute wie schlechte Ergebnisse lieferten.

Vor allem für Frauen und Alleinerziehende bietet das KJC unkonventionelle Hilfestellungen. Besonders die individuelle kurzfristige Notfallbetreuung für Kinder findet Anklang.

Mit 128 Bürgerarbeitsplätzen wird besonders für schwierig vermittelbare Langzeitarbeitslose eine Möglichkeit geboten, sich weiter zu qualifizieren. Diese können zudem ihre Bezüge aufbessern. Finanziert wird das mittlerweile auslaufende Projekt durch Bundesmittel und eine Beteiligung der jeweiligen Kommunen. Michael Richter-Plettenberg, SPD-Kreistagsabgeordneter und Bürgermeister in Amöneburg merkte an: „Das Konzept ist wenig ausgereift und die strengen Maßstäbe, nach welchen die tatsächliche „Zusätzlichkeit“ eines solchen Jobs nachgewiesen werden muss, diese sind oftmals nicht realistisch.“

Auch das durch das Arbeitsministerium aufgelegte Bildungs- und Teilhabepaket wird von der SPD-Fraktion kritisch gesehen. Die Mittel reichen nicht aus, um tatsächlich Benachteiligungen auszugleichen. Diesen Eindruck konnte Frau Martin bestätigen: „Wenn wir einem Kind 10€ Vereinsbeitrag monatlich bezahlen, ist damit noch lange nicht gewährleistet, das dieses dann auch wirklich zweimal in der Woche zum Training gehen kann. Denn es entstehen auch Folgekosten“. Sie wies darauf hin, dass aufgrund einer umfassenden Informations- und Werbekampagne des KJC mittlerweile 52% der Leistungsberechtigten Anträge stellen. Eine optimale Lösung müsse jedoch weniger Bürokratieaufwand und steigende Mittel zur Verfügung stellen.

Martin kritisierte auch, dass die Förderung von Jugendlichen aufgrund der Entwicklung am Arbeitsmarkt vernachlässigt würde und diese mittlerweile auch in den Statistiken der Arbeitsagentur nur wenig Berücksichtigung fänden. Die Förderung von Jugendintegration steht im KJC jedoch weiterhin auf der Agenda, obwohl Fördermittel hier weiter gekürzt würden. Derzeit sei eine Reduzierung zum nächsten Jahr um 17,7% angekündigt.

Karsten McGovern bewertete auch den „Zertifizierungswahn“ für private Träger von Maßnahmen zur Qualifizierung durch den Bund kritisch. Jede einzelne Maßnahme müsse aufwändig zertifiziert werden, das kann sich kaum einer der kleinen Trägerinstitutionen mehr leisten.

Abschließend bewertete der Fraktionsvorsitzende Werner Hesse die gute Leistung des KJC als sehr positiv und kündigte an, weiter im Gespräch bleiben zu wollen.