

Auch der Tätigkeitsbereich Lebensweltbezogene Schulsozialarbeit, über den Simona Lison berichtete, sei in letzter Zeit durch zusätzliche Gelder vom Bund gewachsen. Mit Mitteln aus dem Bildungs- und Teilhabepaket arbeite der bsj an mehreren Schulen im Landkreis. Hier gehe es oft um die Vermittlung zwischen Jugendlichen und Lehrern, wobei eine Tendenz zur Einzelfallhilfe zu beobachten sei.
Der Bereich kommunale Jugendpflege ist vielerorts ein Sorgenkind, umstritten oder nicht vorhanden, und stand daher ganz oben im Fragenkatalog der SPD-Fraktion. Die Stellung der Jugendpfleger in Gemeinden sei oft wackelig, sie seien Einzelkämpfer, meinte Jochem Schirp. Diese labile Position könne durch Projekte des bsj, in kleinen Gemeinden auch durch interkommunale Zusammenarbeit, aufgefangen werden. Das habe finanzielle Vorteile und auch das Eingebunden sein im Team spreche für den freien Träger bsj. Kollegial gestaltet, aber natürlich mit klaren Zielvorstellungen der Kommune. Positiv sei auch die stärkere Orientierung an den Schulen.
Der bsj mit seinem pädagogischen Ansatz nehme den Vereinen nicht, wie manchmal befürchtet, die Jugendlichen weg, meinte Karlheinz Nickel, für den bsj tätig in Gladenbach. Vielmehr können Jugendliche, die mit bsj Sport zuerst außerhalb dem leistungsorientierten Angebot der Vereine erleben, eher den Weg in die Vereine finden.
Die SPD-Fraktion bedankte sich für die vielfachen Impulse und kündigte an, die kommunale Jugendpflege im Landkreis als Thema wieder zuzuspitzen. Fraktionsvorsitzender Werner Hesse betonte, die Jugendarbeit sei keine temporäre, sondern eine dauerhafte Aufgabe, zu der der Kreis lnach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz verpflichtet sei. Es sei Aufgabe des Kreises, für gleiche Lebensbedingungen der Jugendlichen im ganzen Landkreis zu sorgen. Und auch wenn die Jugendpflege für die Kommunen eine sogenannte freiwillige Leistung sei, liege es auf der Hand, dass eine gute Jugendarbeit ein Aushängeschild für die Attraktivität einer Stadt oder Gemeinde sei.